Festhypothek Vor- und nachteile

Der Refinanzierungssatz der Festhypothek orientiert sich zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses am aktuellen Zinsumfeld des Kapitalmarktes. Im Gegensatz zur Libor-Hypothek, sind hier die Laufzeiten deutlich länger. Laufzeiten von 1 bis 10 Jahren sind üblich. Auf Wunsch können aufgrund des aktuell tiefen Zinsumfeldes auch deutlich längere Laufzeiten angefragt werden. Diese äusserst langen Laufzeiten werden üblicherweise von Pensionskassen oder Wohnbaugenossenschaft abgeschlossen. Der Kundenzinssatz bei der Festhypothek setzt sich gleich wie bei der Libor-Hypothek aus dem Refinanzierungssatz und der Kundenmarge zusammen. Analog der Libor-Hypothek, wird auch bei der Festhypothek in einem normalen Zinsumfeld der Refinanzierungssatz mit steigender Laufzeit teurer.

 

Die Kunden können die Laufzeiten der Festhypothek selbst bestimmen. Die beliebteste Hypothek in der Schweiz ist klar die 5-Jahres Festhypothek, da dieser Zeitraum als absehbar empfunden wird. Im näheren Ausland, Deutschland und Frankreich, werden hauptsächlich sehr lange Laufzeiten von bis zu 25 Jahren bevorzugt. Aufgrund der seit längerer Zeit andauernden Tiefzinslage, werden aktuell überdurchschnittlich viele 10-jährige Festhypotheken abgeschlossen.

 

Was sind die Vorteile einer Festhypothek?

  • Sicherheit durch den festgelegten Zins und der Laufzeit.
  • Gute finanzielle Planung möglich.
  • Keine schlaflosen Nächte durch Zinsschwankungen.

Der Vorteil der Festhypotheken ist, dass der Kunde über den gewünschten Zeitraum einen fixen Zinssatz bezahlt und somit seine Wohnkosten klar budgetieren kann. Er kennt die finanziellen Verpflichtungen über die nächsten Jahre genau und kann seine Finanzen bereits jetzt über die nächsten Jahre hinaus planen. Auch bei Zinsschwankungen kann der Kunde ruhig und unbeschwert schlafen.

 

Was sind die Nachteile einer Festhypothek?

  • Bei der Bank oder Versicherung über mehrere Jahre gebunden.
  • Sollten die Zinsen in der Laufzeit sinken, profitiert der Kunde nicht.
  • Bei einer vorzeitigen Auflösung entstehen hohe Kosten.

Wer sich bei einer Bank oder bei einer Versicherung für eine lange Laufzeit entscheidet, sollte darauf achten, dass die Hypotheken nicht tranchiert werden. Der Nachteil bei einer Tranchierung ist, dass sie nicht auf einmal die ganze Hypothek wechseln können. Zusätzlich sind sie nicht in der guten Position, um die Zinssätze zu verhandeln, da sie sowieso bei der Bank oder Versicherung bleiben müssen.

 

Der Nachteil der Festhypothek ist der starre Charakter. Während der Vertragslaufzeit können keine Änderungen vorgenommen werden. Problematisch kann es bei einer Scheidung, einem Liegenschaftsverkauf oder im Todesfall werden. Bei unerwartetem Geldzufluss, zum Beispiel durch eine Erbschaft, kann die Festhypothek nicht ohne weiteres amortisiert werden. Wenn beispielsweise eine Scheidung den Verkauf einer Liegenschaft zur Folge hat, würden bei der Auflösung der Festhypothek empfindliche Auflösungskosten entstehen. Je nach Bank oder Versicherungsgesellschaft gibt es jedoch die Möglichkeit, eine bestehende Festhypothek auf ein neues Objekt zu übertragen. Bei allfälligem Verkauf der Liegenschaft kann die bestehende Festhypothek in solchen Fällen der Käuferschaft übertragen werden.sollte.